Historische Anmerkungen

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Märzrevolution und Badische Revolution

Der amerikanische Bürgerkrieg

Die Lusitania

Märzrevolution und Badische Revolution

Die Ursachen der Märzrevolution von 1848 liegen bereits im Wiener Kongress von 1814 begründet. Nach dem Sturz Napoleons verständigten sich die europäischen Fürstenhäuser auf die sogenannte Restaurationspolitik, nach der das Rad der Geschichte bis vor die Französische Revolution zurückgedreht werden sollte. Vor allem in Deutschland verursachte dies eine große Enttäuschung. Hauptsächlich die bürgerlichen Kreise hatten den Kampf gegen Napoleon getragen und diese erwarteten nun zum Dank wenigsten elementare Bürgerrechte, die ihnen jedoch vorenthalten wurden. Außerdem bestand das Land noch immer aus einem Flickenteppich von über 150 Einzelstaaten. Auch der Traum von einem einheitlichen Deutschland wurde in Wien nicht erfüllt.

In den Jahren danach trugen vornehmlich die Studentenverbindungen den Gedanken an die Einheit und die Bürgerrechte weiter. Schon 1817 kam es beim Wartburgfest zu den ersten Protesten gegen die Fürsten. Eindeutig republikanische Züge hatte das Hambacher Fest im Jahre 1832. Dort wurden neben der Einheit Deutschlands und der Volkssouveränität auch eine republikanische Verfassung gefordert.

Der Anlass der Märzrevolution lag jedoch in Frankreich. Dort brach am 22. Februar 1848 wieder eine Revolution aus. Bürgerkönig Louis Philip wurde gestürzt und die zweite französische Republik installiert.

März 1848: In Wien wird Fürst Metternich gestürzt, in Berlin kommt es zu Straßenkämpfen mit 187 Toten und auch im Südwesten erheben sich die Menschen, in Baden unter der Führung von Gustav Struve und Friedrich Hecker. Die Forderungen sind überall die gleichen: Ein einheitliches Deutschland, Bürgerrechte, eine Verfassung. Die schwarz-rot-goldene Fahne wird  zum Banner der bürgerlichen Revolution. Der Preußische König Friedrich Wilhelm beruhigt die Gemüter. Mit einer schwarzrotgoldenen Kokarde geschmückt, verneigt er sich vor den Märzgefallenen und setzt sich somit scheinbar an die Spitze einer nationalen Bewegung.

Am 18. Mai tritt in der Frankfurter Paulskirche die Nationalversammlung zusammen.

Den Revolutionären im Südwesten reicht das alles nicht. Dort ist die Stimmung wesentlich republikanischer. Die Monarchien sollen ganz verschwinden. Im September erheben sich Hecker und Struve erneut. Sie ziehen mit ihrer Revolutionsarmee über den Schwarzwald. In Lörrach ruft Struve die Deutsche Republik aus.

Auch an anderen Stellen im Südwesten gärt es. So ruft zum Beispiel der Glasfabrikant Gottlieb Rau in Rottweil die Württembergische Republik aus. Sein Marsch auf Stuttgart scheitert jedoch kläglich.

Auch der badische Aufstand bricht zusammen. Hecker geht ins Exil. Erst in die Schweiz, dann in die USA. Struve wird in Freiburg im ersten Geschworenenprozess zu einer mehrjährigen Festungshaft verurteilt.

Doch auch ohne ihre beiden wichtigsten Führer erheben sich im Frühjahr die Badener noch einmal. Getragen wird der Aufstand von den Volksvereinen. Nach einer Versammlung in Offenburg bricht die Revolution erneut aus. Was zwei Mal gescheitert ist, soll diesmal gelingen: Der Großherzog wird verjagt, die Revolution übernimmt die Regierung. Doch schon im Mai macht Preußen gegen die Badische Republik mobil. Nach schweren Kämpfen stehen die Preußischen Truppen  im Juli in Rastatt, wo sie die Festung belagern, in der sich die letzten 6000 Mann des badischen Revolutionsheeres verschanzt haben. Nur drei Männern gelingt die Flucht. Einer von ihnen ist der spätere amerikanische Innenminister Carl Schurz.

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Der amerikanische Bürgerkrieg

Häufig ist zu lesen, der amerikanische Bürgerkrieg sei geführt worden, um die Sklaven in den Südstaaten zu befreien. Das ist nicht richtig. Den Beleg dafür gibt ein Zitat von Abraham Lincoln, der sagte: „Wenn ich die Union retten kann, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, werde ich es tun.“

Tatsächlich ist die unterschiedliche Auffassung über die Sklaverei nur eine der Ursachen des Krieges und letztlich ihr Auslöser gewesen. Viel entscheidender war die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung von Nord und Süd.

Erste bürgerkriegsähnliche Unruhen hatte es bereits Ende der 50er Jahre des 19. Jh. in den Territorien Kansas und Nebraska gegeben. Nach einem neuen Gesetz sollten die Bewohner dieser Staaten bei einer Aufnahme in die Union über die Sklaverei abstimmen. Damit war der alte Missouri-Kompromiss hinfällig, nachdem die Sklaverei nur südlich des 36,3 Breitengrades erlaubt war. Sowohl Nord- als auch Südstaaten versuchten nun durch Neusiedler die Bevölkerungsmehrheit zu ihren Gunsten zu verschieben. Dabei kam es zu Überfällen zu und bewaffneten Auseinandersetzungen. Der bekannteste Protagonist aus dieser Zeit ist der fanatische Abolitionist  John Brown („John Browns Body lies amouldring in his grave“), südstaatenfreundliche Farmen überfiel und im Dezember 1859 in Charles Town hingerichtet wurde.

Abraham Lincoln trat als Kompromisskandidat der Republikanischen Partei zu den Präsidentschaftswahlen von 1860 an, da er sich in der Sklavenfrage stets moderat gezeigt hatte. Trotzdem ließen einige Südstaaten schon vor der Wahl verlauten, dass sie niemals einen republikanischen Präsidenten akzeptieren würden. Kaum war Lincoln gewählt, trat South-Carolina aus der Union aus. Es folgten zehn weitere Staaten.

Am 12. April 1860 eroberten die Südstaaten das Bundesfort Sumter vor dem Hafen von Charleston. Der Krieg hatte begonnen. 

Die erste große Schlacht wurde im Juli 1860 vor den Toren Washingtons am Flüsschen Bull Run geschlagen und sie endete mit einer verheerenden Niederlage für die Union. Trotz ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit erlitten die Nordstaaten eine Niederlage nach der anderen. Die Südstaaten hatten ihre Erfolge vor allem dem militärischen Genie von Robert E. Lee und seinem nicht minder begabten General Thomas Stonewall Jackson zu verdanken. Ihren Höhepunkt erreichten die beiden bei der Schlacht von Chancelorsville, als sie die dreifach überlegenen Truppen von Joe Hooker vernichtend schlugen.

Doch zwei Monate später kam die Wende. In der blutigsten Schlacht der amerikanischen Geschichte, in Gettysburg, gelang es Lee nicht, die verschanzten Nordstaatenarmeen aus den Hügeln südlich der Stadt zu vertreiben. Gleichzeitig siegte Ulysses Grant in Vicksburg und eröffnete dem Norden damit den Weg über den Mississippi. Fortan befanden sich die Südstaaten auf dem Rückzug.

Am 9. April 1864, fast auf den Tag genau vier Jahre nach dem ersten Schuss bei Fort Sumter, kapitulierte Lee vor Grant in Appomatox Courthouse. Fünf Tage später wurde Lincoln im Fords Theater in Washington von dem Schauspieler John Wilkes Booth ermordet.

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Die Lusitania

Britischer Passagierdampfer der Cunard-Reederei.

Länge 230 Meter

31550 BRT

Stapellauf 7. Juni 1906

Versenkt 7. Mai 1915

Die Lusitania wurde im britischen Schifffahrtsregister als Hilfskreuzer ausgewiesen. Nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde sie im September 1914 US-amerikanisch ausgeflaggt. Am 1. Mai 1915 trat sie ihre letzte Reise an. Der britischen Admiralität waren Aktivitäten deutscher U-Boot vor der südirischen Küste bekannt und so schickte der britische Lordadmiral Winston Churchill dem Passagierschiff das Kriegsschiff Juno entgegen. Doch kurz vor eintreffen der Lusitania wurde die Juno wieder zurückbeordert. Die Lusitania war schutzlos. Um die Mittagszeit entdeckte das Deutsche U-Boot U 20 unter Kapitänleutnant Walther Schwieger die Lusitania. Er feuerte einen Torpedo auf das Passagierschiff ab. Auf die Explosion des Torpedos folgte unmittelbar darauf eine zweite Explosion, die ein solch gewaltiges Loch in die Bordwand  riss, dass der Ocean-Liner innerhalb von nur 18 Minuten sank. Zum Vergleich: Die Titanic sank innerhalb von zwei Stunden und 40 Minuten.

Die Lusitania riss rund 1700 Menschen mit in den Tod.

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